Unter welchen Voraussetzungen ist die Umschuldung teurer Kredite möglich?

Viele Verbraucher nutzen Kredite für die Finanzierung unterschiedlichster Anschaffungen. Die Bandbreite reicht vom Dispo, der kurzfristig für kleine Käufe benötigt wird, bis hin zu Großkrediten mit Laufzeiten von mehreren Jahren, mit denen beispielsweise ein Auto oder eine Immobilie finanziert wird. Zu wenig Beachtung finden häufig die Nebenkosten und Zinsen. Dabei gibt es die Möglichkeit, durch eine Umschuldung bestehende Kredite abzulösen und so die monatlichen Belastungen teilweise deutlich zu reduzieren. Dieser Ratgeber gibt Auskunft darüber, wann dies möglich und vor allem sinnvoll ist.

Vorteilhafte Kredite oder ungünstige Darlehen – darauf sollten Verbraucher achten

Was vielen nicht unbedingt bewusst ist, sind die mitunter großen Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Krediten. Gerade bei kleineren Beträgen wenden Verbraucher oft kaum Zeit für den Vergleich der Konditionen auf. Dies zeigt sich in den monatlichen Kosten und vor allem bei den Gesamtaufwendungen des Kredits.

Teilweise liegen die Unterschiede nur in einem Bereich von fünf Euro pro Monat. Verbraucher unterschätzen hier oft die Auswirkungen auf die Gesamtkosten. Bei einer Laufzeit von fünf Jahren und einem monatlichen Unterschied von fünf Euro ist der Unterschied bei zwei solchen Krediten bereits 300 Euro über den gesamten Verlauf des Kredits.

Viele beschäftigen sich außerdem nicht mit der Option der Umschuldung. Ein einmal aufgenommener Kredit wird als gegeben hingenommen und über die gesamte Laufzeit abbezahlt. Dabei spielt vor allem die Entwicklung der Zinssätze in den letzten Jahren eine wichtige Rolle. Die Tendenz geht nämlich in Richtung Nullzins, sodass Verbraucher von sehr günstigen Krediten profitieren können. Gerade wer vor der Entscheidung steht, einen bestehenden Kredit aufzustocken, sollte sich mit der Option der Umschuldung beschäftigen.

Umschuldung eines Dispokredits

Aus Bequemlichkeit greifen viele Verbraucher gerne zum Dispositionskredit, der kurz auch einfach Dispo genannt wird. Der Dispo ist eine ganz spezielle Art von Kredit, denn er benötigt keinen eigenen Antrag. Vielmehr ist er an ein Girokonto gebunden. Die Bank gewährt hier einen Kreditrahmen, den der Kontobesitzer jederzeit in Anspruch nehmen kann.

Diese Flexibilität hat natürlich auch einen Nachteil. Dies sind die meist deutlich höheren Zinsraten im Vergleich zu einem Ratenkredit. Die tatsächlichen Zinssätze bei einem Dispokredit sind abhängig von der jeweiligen Bank. Einige bieten vergleichsweise niedrige Zinssätze, die sich kaum von regulären Krediten unterscheiden. Bei anderen Banken zahlen Verbraucher hingegen 13 Prozent oder sogar mehr. Ein solcher Dispo erzeugt enorme Zinsen und sollte nur im Notfall genutzt werden.

Deutet sich an, dass über mehrere Monate ein Finanzloch zu stopfen ist, sollte der Dispo auf jeden Fall durch einen regulären Kredit abgelöst werden. Die Umschuldung teurer Kredite senkt die monatlichen Belastungen und spart über die Laufzeit viel Geld. Dank der Niedrigzinsen sind Verbraucherkredite mit effektiven Jahreszinssätzen von unter einem Prozent erhältlich.

Bei einem konkreten Vergleich zeigt sich der Kostenunterschied zwischen einem Kredit mit 0,68 Prozent Zinssatz und einem Dispo, bei dem 13 Prozent Überziehungszinsen anfallen. Angenommen, ein Verbraucher benötigt 2.500 Euro für eine plötzliche Reparatur des Fahrzeugs und es stehen keine Rücklagen zur Verfügung. Genutzt wird der Dispo und das Ziel ist es, über 24 Monate den Dispo über die laufenden Gehaltseingänge auszugleichen. Dann müssen monatlich 118,85 Euro inklusive den Zinsen abgetragen werden, um das Konto auszugleichen. Ein Kredit mit einem effektiven Jahreszins von 0,68 Prozent und einer Laufzeit von 24 Monaten erzeugt hingegen feste Raten von 104,91 Euro pro Monat.

Auf den ersten Blick erscheint der Unterschied recht gering. Tatsächlich belaufen sich die Gesamtkosten des Dispokredits auf 2852,40 Euro, während bei einem Ratenkredit mit 24 Monaten Laufzeit insgesamt nur eine Rückzahlung in Höhe von 2517,84 Euro fällig wird. Der Kreditnehmer spart somit 334,56 Euro in zwei Jahren alleine durch eine Umschuldung.

Kredite mit fester Laufzeit umschulden

Viele wissen außerdem nicht, dass langfristige Kredite ebenfalls umgeschuldet werden können. Dies gilt beispielsweise für eine Baufinanzierung mit einem Immobilienkredit. Entscheidend ist hier die Zinsbindung. Diese liegt bei einigen Immobilienkrediten bei bis zu 20 oder sogar mehr Jahren. Eine Kündigung und Umschuldung des Kredits sind jedoch bereits nach zehn Jahren möglich. Vorher fällt eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung an, sodass eine Umschuldung oft nicht ratsam ist.

Die Umschuldung eines Immobilienkredits ist deshalb so interessant, weil in den letzten Jahren die Zinsen deutlich gesunken sind. Mit einem günstigeren Kredit lässt sich der bestehende Immobilienkredit ablösen, was die monatlichen Belastungen deutlich reduziert. So profitieren auch Kreditnehmer mit älteren Krediten von der aktuellen Niedrigzinsphase.

 

Schreibe einen Kommentar