Betriebsmittelkredit Zinssatz Rechner

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Ein Betriebsmittelkredit spielt in der finanziellen Planung gerade im produzierenden Gewerbe eine wesentliche Rolle. Es müssen heute Rohstoffe gekauft werden, die sich aber erst in Zukunft durch den Verkaufserlös refinanzieren. Vom Kauf über Verarbeitung bis zum Verkauf vergehen aber häufig Monate, in denen Miete, Gehälter und sonstige Kosten auflaufen.

Lesen Sie hier, welche Funktion  in diesem Kreislauf dem Betriebsmittelkredit zukommt.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Betriebsmittelkredit dient der Finanzierung aller laufenden geschäftlichen Kosten.
  • Neben Banken und Sparkassen stellen auch die staatlichen Förderbanken und NGOs diese Darlehen zur Verfügung.
  • Als Betriebsmittelkredit kommen unterschiedliche Modelle zum Tragen.
  • Mögliche Alternativen zur Finanzierung sind Factoring oder Leasing.

 

 

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Wann Bedarf an einem Betriebsmittelkredit entsteht

Angenommen, ein Unternehmen produziert saisonabhängige Ware, Weihnachtsschmuck. Der Unternehmer muss die Rohstoffe dafür nach Weihnachten einkaufen um mit der Produktion für die nächste Saison beginnen zu können. Er kann die fertige Ware aber erst im Sommer oder Spätsommer an den Großhandel oder die Einzelhändler verkaufen. In der Zwischenzeit fallen die Produktionskosten und sämtliche Kosten in Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung des Geschäfts an. Wurden die Rücklagen für den Wareneinkauf aufgebraucht, entsteht eine Unterdeckung, die kompensiert werden muss.

In einem anderen Fall kann ein Unternehmer zu sehr günstigen Konditionen Waren erwerben, die er aber erst zu einem späteren Zeitpunkt verarbeiten oder verkaufen kann. Um das Angebot nutzen zu können, muss er einen Kredit aufnehmen.

Betriebsmittelkredit: Was ist das? – Definition

Ein Betriebsmittelkredit dient der Finanzierung des Betriebsablaufs. Dazu zählen

  • Einkäufe und Nachbestellungen von Waren oder Vorräten
  • Liquiditätssicherung
  • Personalkosten
  • Miete
  • Rohstoffe
  • Finanzierung von Forderungen
  • Kosten für Marketingmaßnahmen
  • Beratungskosten

In den beiden Beispielen und dieser Aufzählung fehlen zwei Dinge. Die Rede ist von Anlagen, Maschinen und Einrichtungsgegenständen. Betriebsmittelkredite dienen der Finanzierung kurzfristiger Ausgaben. Maschinen und Einrichtung zählen zu langfristigen Investitionen. Diese werden folglich durch einen Investitionsmittelkredit finanziert.

Welche Arten von Betriebsmittelkrediten gibt es?

Im Gegensatz zu einem Investitionskredit handelt es sich bei Betriebsmittelkrediten um kurzfristige Finanzierungslösungen. Der Zeitraum dafür kann so kurz sein, dass es völlig ausreicht, einen Kontokorrentkredit auf dem Firmenkonto zu nutzen. Als Betriebsmittelkredit kommen

  • Kontokorrentkredite
  • Förderkredite der öffentlichen Hand
  • Bankdarlehen mit kurzer Laufzeit
  • Schwarmfinanzierung

infrage.

Kontokorrentkredit

Der Kontokorrentkredit stellt dabei die unkomplizierteste Lösung dar. Das Unternehmen nutzt die eingeräumte Kreditlinie aus und führt diese mit eingehenden Zahlungen, beispielsweise aus anderen Lieferketten, wieder zurück. Der Nachteil des Kontokorrentkredites ist, dass die Zinsen im Vergleich zu klassischen Darlehen und zu Förderdarlehen deutlich höher ausfallen.

Förderkredit

Förderkredite werden von den Investitionsbanken der Länder, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), NGOs und Non-profit-Organisationen vergeben. Förderkredite sind in der Regel mit einer Laufzeit von maximal fünf Jahren ausgestattet.

Einer der populärsten Förderkredite für eine Betriebsmittelfinanzierung ist sicher der KfW Gründerkredit „Startgeld“. Gründer, bei denen sich das Rad aus Kauf-Verkauf-Einnahmen-Kauf noch nicht so rund dreht, erhalten bis zu 100. 000 Euro für  Investitionen, Betriebsmittel und Übernahmen. Handelt es sich um eine reine Betriebsmittelfinanzierung, ist das Programm auf 30.000 Euro beschränkt. Darlehen der KfW können nicht bei der KfW direkt beantragt werden. Die Antragstellung erfolgt über die Hausbank des Unternehmers. Die Stellung von Sicherheiten entfällt.

Klassische Bankdarlehen

Betriebsmittelkredite in Form einer klassischen Bankfinanzierung sind natürlich teurer als Das Darlehen einer Förderbank oder einer NGO. Da keinerlei staatliche Bürgschaften oder Garantien hinterlegt sind, hängt die Vergabe ausschließlich von der Bonität des Unternehmens ab, welches das Darlehen beantragt.  Entsprechend kritisch kann es mit der Darlehenszusage werden.

Allerdings bietet die KfW auch  Programme an, bei denen der Bankkredit zu einem bestimmten Prozentsatz durch die KfW verbürgt wird. In diesem Fall steigen zwangsläufig die Chancen auf eine Kreditvergabe. Die Darlehnslaufzeiten bewegen sich in einem Rahmen, der üblicherweise die Dauer von fünf Jahre nicht übersteigt.

Schwarmfinanzierung

Was mit Vermittlerplattformen für Kredite von privat an privat begann, hat sich auch sehr schnell im gewerblichen Bereich etablieren können. Allerdings ist hier meist von anderen Summen als bei Privatkrediten die Rede. Unternehmen präsentieren ihr Kreditgesuch und hoffen, dass sich Geldgeber für die Finanzierung finden. Dabei kann es sich ebenso um Privatpersonen wie auch um institutionelle Anleger handeln.

Es ist auch nicht auszuschließen, dass sogenannte „business angels“ das Engagement übernehmen und den Kreditnehmer auch in anderen Bereichen, beispielsweise im Networking, unterstützen.

Mit welchen Kosten muss man bei einem Betriebsmittelkredit rechnen?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da Geldgeber und Bonität eine Rolle spielen. Die teuerste Variante ist aber zweifelsfrei der Kontokorrentkredit. Die Zinsen dafür sind teilweise mit den Zinsen für einen Dispokredit vergleichbar.

Am günstigsten sind die Förderkredite der öffentlichen und nicht-öffentlichen Hand. Der niedrige Zinssatz wird fallweise auch von Tilgungsaussetzungen in den ersten ein oder zwei Jahren nach Auszahlung begleitet.

Der klassische Bankkredit rangiert in Bezug auf die Kosten gleich hinter dem Kontokorrentkredit. Die Banken verlangen dazu in der Regel auch Sicherheiten.

Hinsichtlich der Zinsen, die bei einer Schwarmfinanzierung anfallen, lassen sich keinerlei Aussagen treffen. Ausschlaggebend sind in diesem Fall die Bedingungen des jeweiligen Portals. Die einen kategorisieren die Antragsteller in bestimmte Bonitätsklassen, die den Zinssatz vorgeben. Andere überlassen es dem Fingerspitzengefühl der Darlehensnehmer, selbst einen Zinssatz vorzugeben, der für mögliche Geldgeber interessant ist.

Welche Alternativen bieten sich zu einem Betriebsmittelkredit?

Es gibt einige Möglichkeiten, den Betriebsmittelkredit zu  umgehen. Die erste Variante sind bei zu stellenden Rechnungen enge Zahlungsziele und diese konsequent nachzuverfolgen. Damit wird zumindest ein Teil der Liquidität wieder zeitnah in das Unternehmen eingebracht.

Im  umgekehrten Fall lassen sich mit Zulieferern möglicherweise Lieferantenkredite aushandeln. Das bedeutet nichts anderes, als ein verlängertes Zahlungsziel auf die gelieferte Ware.

Factoring bietet sich ebenfalls an. Offene Rechnungen mit längeren Zahlungszielen werden eine Factoringgesellschaft weiterverkauft. Der prozentuale Abschlag auf die offene Forderung fällt auf jeden Fall geringer aus, als der Zinssatz, den eine Bank für ein Darlehen in Rechnung stellt.

Der Nachteil bei einem Lieferantenkredit liegt jedoch darin, dass ein Skonto entfällt. Drei Prozent verlorenes Skonto gegenüber einem Zinssatz von beispielsweise einem Prozent bei der KfW machen sich wiederum bemerkbar.

Unternehmen tendieren dazu, Anschaffungen, die nicht unter die Betriebsmittel fallen, auch aus den Überschüssen aus dem Geschäftsbetrieb zu finanzieren. Der Vorteil ist, es fallen keine Zinsen an. Der Nachteil liegt aber auch auf der Hand. Gelder sind langfristig gebunden, die eigentlich für den kurzfristigen Wareneinkauf sinnvoller eingesetzt wären. Als Alternative zu einem Investitionsmittelkredit bietet sich Leasing oder Mietkauf an. Beides bedeutet zwar laufende Zahlungen, hält aber den Kapitalstock für andere Investitionen hoch.

Was gilt es bei einem Betriebsmittelkredit in Bezug auf die Bank zu beachten?

Auch ein sehr kleines Unternehmen kann einen Betriebsmittelkredit, vielleicht nur in Höhe von 3.000 Euro, benötigen. In diesem Fall kann die Kreditvergabe seitens der Bank durch einen Kontokorrentkredit fast formlos erfolgen.

Anders verhält es sich, wenn es um fünf- oder sechsstellige Summen geht. In diesem Fall sollte das Unternehmen „pro-aktiv“ agieren. Darunter ist zu verstehen, dass sich alle betriebswirtschaftlichen Unterlagen zum Zeitpunkt des Gesprächs auf dem neuesten Stand befinden. Ein Businessplan, aus dem hervorgeht, wie der Kredit zurückgeführt werden kann, ist ebenfalls notwendig. Wer dann als Unternehmer noch mit möglichen Sicherheiten aufwartet, hat fast schon gewonnen.

Diese Unterlagen sind übrigens auch für die Förderprogramme der KfW notwendig.

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